Dominique Kouamadiou
Wir gedenken Dominique Kouamadiou, der am 14. April 2006 in Dortmund auf offener Straße von der Polizei erschossen wurde. Er war 23 Jahre alt.
Der psychisch angeschlagene Dominique Kouamadiou soll einen Kioskbesitzer mit einer Art Brotmesser bedroht haben. Dieser rief die Polizei, Kouamadiou soll das Polizeiauto angegriffen haben. Die Beamt:innen stiegen aus und erschossen ihn aus einer Distanz von zwei bis zehn Metern Metern; die Aussagen von Zeug:innen gehen hier auseinander.
Dominique Kouamadiou war zehn Jahre zuvor als minderjähriger, unbegleiteter Geflüchteter in der BRD angekommen. Er lebte im Heim, machte gerne Musik, stand kurz vor der Mittleren Reife und hatte eine Ausbildung geplant.
Die Ermittlungen gegen den Todesschützen stellte die Staatsanwaltschaft kurze Zeit später mit Verweis auf Notwehr ein. Die Schwester von Dominique Kouamadiou legte dagegen Beschwerde ein, eine Demonstration mit den Forderungen “Gerechtigkeit für Dominique” und “Lückenlose Aufklärung” wurde organisiert. Kurz vor der Demo wurde die Beschwerde der Schwester als unbegründet abgelehnt.
Quelle: www.ari-dok.org