Christy Schwundeck
Wir gedenken der Nigerianerin Christy Schwundeck, die am 19. Mai 2011 von der Polizei in Frankfurt (Main) erschossen wurde. Sie war 39 Jahre alt.
Christy Schwundeck befand sich im Jobcenter und fragte dort nach dem ihr zustehenden Geld. Als sie aufgefordert wurde zu gehen, blieb sie sitzen und beharrte darauf so lange zu bleiben, bis das ihr zustehende Geld ausgezahlt wird.
Der Mitarbeiter des Jobcenters rief daraufhin die Polizei. Die herbeigerufene Polizistin feuerte kurze Zeit später mehrere Schüsse aus zwei Metern Entfernung auf Christy Schwundeck ab. Ein Pfeffersprayeinsatz wurde von der Polizei abgelehnt, so die Staatsanwaltschaft, da er in einem geschlossenen Raum auch bei unbeteiligten Personen zu „gereizten Augen“ geführt hätte.
Noch am Tag der Erschießung behauptete damals die Staatsanwaltschaft Frankfurt, es handele sich eindeutig um Notwehr. Bis heute sind die Umstände des Todes von Christy Schwundeck weder aufgeklärt noch die betreffenden Staatsbeamt:innen zur Rechenschaft gezogen worden. Einen Klageerzwingungsantrag der Angehörigen lehnte das Oberlandesgericht ab.