Ante P.
Wir gedenken eines Mannes mit kroatischen Wurzeln, der am 2. Mai 2022 bei einem Einsatz der Polizei in Mannheim getötet wurde.
Ein Arzt des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit hatte die Polizei verständigt, weil einer seiner Patienten die Einrichtung ohne vorherige Rücksprache verlassen hatte und möglicherweise Hilfe brauchte. Zwei Beamte und der Arzt machten sich dann auf die Suche nach dem Mann. Vom darauffolgenden Geschehen berichtet die Polizeimeldung, dass der Mann "Widerstand" geleistet habe, "plötzlich kollabierte" und "aus bislang unbekannter Ursache" reanimiert werden musste.
Videos vom Tathergang zeigen, wie die Polizeikräfte dem 47-Jährigen mit Pfefferspray besprühten, ihm durch Fausthiebe starkes Nasenbluten verursachten, ihn bäuchlings zu Boden warfen auf ihm knieten. Sie versetzten ihm brutale Faustschläge gegen den Kopf. Anschließend sollen dem Mann Handschellen angelegt worden sein.
Er verstarb noch am selben Tag in der Mannheimer Universitätsklinik. Laut einem Gutachten, das die Mannheimer Staatsanwaltschaft zur Feststellung der Todesursache beauftragt hatte, war die Todesursache eine "lage- und fixationsbedingten Atembehinderung" und daraus folgende "Stoffwechselentgleisung" sowie "Ersticken durch eine Blutung in die oberen Atemwege".
Ende 2022 erhob die Staatsanwaltschat Mannheim gegen die zwei am Einsatz beteiligten Polizeibeamten Angklage wegen Köperverletzung im Amt mit Todesfolge bzw. fahrlässiger Tötung durch Unterlassen. Seit dem 12. Januar 2024 läuft vor dem Landgericht Mannheim ein Strafprozess gegen zwei an dem Einsatz beteiligte Polizeibeamte. Die Anklage wirft ihnen Körperverletzung mit Todesfolge im Amt vor. Die solidarische Initiative 2. Mai begleitet den Prozess.
Quellen: swr.de(1) zeit.de, tagesspiegel.de, sueddeutsche.de, swr.de(2)www.initiative-2mai.de