Amin F.
Wir gedenken Amin F. aus Somalia, der am 2. August 2022 im Frankfurter Bahnhofsviertel durch SEK-Beamt:innen mit einem Kopfschuss getötet wurde. Er war 23 Jahre alt.
Amin F. soll in einem Hotelzimmer zwei Prostituierte mit einem Messer bedroht haben, als diese seinen Wünschen nicht nachkamen. Die Frauen konnten sich in Sicherheit bringen und riefen die Polizei. Weil der Verdacht bestand, dass Amin F. eine Schusswaffe bei sich hatte, rückte das SEK an.
Die SEK-Beamt:innen brachen die Tür des Hotelzimmers auf und hetzten einen Polizeihund auf Amin F., obwohl dieser sich zu dem Zeitpunkt alleine dort aufhielt und keine Gefahr für Dritte darstellte. Amin F. soll mehrfach mit einem Messer auf den Hund eingestochen haben. Anschließend soll er eine Stichbewegung in Richtung der Beamt:innen gemacht haben. Daraufhin gab ein Polizist sechs Schüsse auf ihn ab. Fünf davon trafen ihn, einer davon in den Kopf. Amin F. starb noch vor Ort. In dem Hotelzimmer wurden später neben dem Messer zwei Schusswaffenimitationen sichergestellt.
Ein „Insider“ kritisierte gegenüber der Frankfurter Rundschau, dass die Beamt:innen mit der Entscheidung, den Polizeihund in das Zimmer zu schicken, die Lage „vollkommen unnötig“ eskalierten. Gegen den Todesschützen leitete die Staatsanwaltschaft ein Verfahren wegen Totschlags ein.
Quellen: www.hessenschau.de, www.fr.de
Anmerkung: Wir richten uns gegen jede Verharmlosung und Rechtfertigung von sexualisierter Gewalt. Dass wir auch die Todesfälle etwaiger Täter:innen in unsere Chronik aufnehmen, bedeutet keine Billigung des vorherigen Verhaltens. Entscheidend für die Aufnahme in unsere Statistik ist allein, ob die Todesumstände in unsere Recherchekriterien fallen.