Mamadou B. alias Johnson
Wir gedenken Mamadou "Johnson" B., der am 3. Januar 2023 in Gewahrsam der Polizei Braunschweig starb. Er wurde 38 Jahre alt.
Die Polizei verhaftete den Guineer Johnson in einem Lokal in der Braunschweiger Innenstadt, da er dort Pfefferspray versprüht haben soll. Nach Angaben der Polizei kam es anschließend in der Wache zu körperlichen Auseinandersetzungen, woraufhin dem 38-Jährigen Handschellen angelegt worden seien. Mamadou "Johnson" B. habe unter dem Einfluss von Drogen gestanden und sei deshalb medizinisch überwacht worden.
Als ihm schließlich eine Blutprobe entnommen werden sollte, bemerkte die zuständige Ärztin, dass Mamadou "Johnson" B. das Bewusstsein verloren hatte. Er musste reanimiert werden und wurde in ein Krankenhaus auf die Intensivstation gebracht, wo er schließlich für hirntot erklärt wurde und noch in der selben Nacht starb.
Bislang ist ungeklärt, was zuvor mit Mamadou "Johnson" B. geschehen ist. Einem ersten Obduktionsbefund zufolge konnte keine Fremdeinwirkung als Todesursache festgestellt werden. Allerdings weisen Angehörige des 38-Jährigen darauf hin, dass Mamadou "Johnson" B.s Leichnam Spuren körperlicher Misshandlung zeige und er vor seinem Tod geschlagen worden sei. Ohnehin stelle sich die Frage, warum die Polizei Mamadou "Johnson" B. nicht sofort in ein Krankenhaus verbracht, sondern alkoholisiert in einer Gewahrsamszelle alleine gelassen habe.
Die Polizei Gifhorn führte ein Ermittlungsverfahren zur Todesursache durch. In diesem Zusammenhang stehen nun toxikologische und neuropathologische Untersuchungen an.
Quelle: www.braunschweiger-zeitung.de, t-online.de www.news38.de